Weil oft nachgefragt, sammle ich hier meinen aktuellen Kenntnisstand:
- Das ehemalige Bahnhofsgebäude wurde von der Stadt an einen privaten Erwerber ohne Nutzungsverpflichtung oder Konzept verkauft. Der Erwerber ist mir nicht namentlich bekannt, aber sei aus dem EU-Ausland. Aus Datenschutzgründen dürfte ich weitere Infos sowieso nicht weitergeben. Das Motiv einer Gemeinde, ungenutzte Flächen oder Gebäude mit zweifelhaftem Nutzen bzw. ohne Potential zu verkaufen, ist m.W. zumindest die Aktivierung von Grundsteuereinnahmen.
- Eigentümer können m.W., wenn es keinen entsprechenden Grundbucheintrag dazu gibt, nicht zur Entwicklung gezwungen werden. Es sollte grundsätzlich im Interesse unserer Gemeinde liegen, dass Infrastruktur, Marketing & Co. attraktiv genug sind, um Eigentümer zur Entwicklung aus eigenen wirtschaftlichen Motiven zu motivieren. Über Steuereinnahmen (höherer Einheitswert für Grundsteuer, Gewerbesteuer, mehr Einwohner) haben wir bei Entwicklung alle etwas davon.
- Die Fläche und seine Gebäude rund um den Bahnhof liegen baurechtlich im Außengebiet. Es handelt sich um eine Splittersieldung/Wohnpark mit Bestandsschutz. Das erschwert neue Bauvorhaben; diese müssten sowieso erst genehmigt werden. Die Gemeinschaft bzw. der Gesetzgeber wollen Urbanisierung für weniger Fahrtwege und Kosten zur Sicherstellung der staatlichen Daseinsfürsorge (bspw. Schulen, Gesundheit, Sicherheit) fördern. Die Zersiedelung der Landschaft mit geringer Bevölkerungsdichte verursacht hohe Kosten für die Grundversorgung und schädigt die Umwelt.
- Eine Eingemeindung (Innenbereich) vom Gebiet am Bahnhof ist m.W. nicht geplant und aufgrund ausreichender Baulücken und Entwicklungspotential in der Kernstadt Friesack m.E. auch nicht in Kürze anzustreben.
- Das Gebiet rund um den Bahnhof, insbesondere zwischen Kernstadt und Bahnhof, ist für eine bauliche Entwicklung aufgrund des Untergrundes (Luch/Niedermoor) zudem derzeit m.W. unwirtschaftlich.
Wenn es weitere Erkenntnisse oder Meinungen dazu gibt, gerne kommentieren.
Zum Brand am 01.05.2023: „Ermittlungen wegen dem Verdacht auf Brandstiftung. Privater Eigentümer. Weil es sich bei dem Gebäude um ein Einzeldenkmal handelt, ist u.a. die Untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises Havelland gebeten Sicherungsmaßnahmen zu prüfen. Wir als Stadt Friesack haben damit wenig zu tun.“ https://www.facebook.com/koepernick.friesack/posts/pfbid04xP8MDwghqXaHDTD4x5ivXHsGqw4v9fBw98obdoWq5A2qnQsmYqtrhMhGSQZVdqrl
Zu 2.: Die gesetzliche Grundlage hierzu gäbe es schon… „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ (Artikel 14.2 Grundgesetz)
So wie es aussieht hat der jetzige Eigentümer des Bahnhofsgebäudes kein Interesse daran irgendetwas an bzw. aus dem Gebäude zu machen. Es wird nach und nach verfallen. Wir (Bewohner*Innen Am Bahnhof) hatten bereits Kontakt mit ihm. Nach meinem letzten Stand hat er nun sogar das Wasser abgemeldet, was baurechtlich gesehen vielleicht den Todesstoß bedeuten würde… Eine Nutzung könnte evtl dank der denkmalgeschützten Fassade wieder aufgenommen werden (Bauantrag), wenn es erschlossen ist (Strom und Wasser). So hat es bei uns nebenan funktioniert – trotz Außenbereich.
Am 01.05.2023 kam es zu einem Feuer:
https://www.facebook.com/koepernick.friesack/posts/pfbid02tjoLnaMivAu9GcVSdkLjX1hsM7p5WoWhdnasjwsK1XkkkYcVQgnABpiFQ1UjkkMxl
https://www.facebook.com/koepernick.friesack/posts/pfbid02XTqNUdcDGZEVSHmfevkRyVmR3a7VSqx5FjR1XZ3AaPnZWpNgkrhyMZUuywbUgnvQl
Weitere Fotos in dortigen Kommentaren.