Mein 1. Wunsch ist es, meine Tochter Daria wiederzusehen. Wir lebten in diesem Haus in Friesack, bevor es angezündet und Daria dann vom Jugendamt Havelland in ein Kinderheim in Rathenow gesteckt wurde. Weil ich nicht mit den Handlungen vom Jugendamt einverstanden war und dagegen protestierte, erhielt ihr gewalttätiger Vater das Sorgerecht, obwohl jugendamts- und gerichtsbekannt ist, dass er auch sie schlägt.
Soweit ich weiß, soll sie wohl die Kooperationsschule in Friesack besuchen, ich bekomme keinerlei Informationen vom Jugendamt Havelland oder vom Vater, daher wünsche ich mir, dass man ihr bitte ausrichten möge, dass ihre Mama sie ganz doll lieb hat und vermisst.
Hier ist die Geschichte dazu, auch mit interessanten Kommentaren darunter:
https://frauenpanorama.de/mutter-klagt-an-jugendamt-nahm-grundlos-mein-kind-und-gab-es-zu-gewalttaetigem-vater/#comment-50239
Vielen Dank für Ihren Beitrag – wir hatten dazu im Vorfeld ja schon per E-Mail geschrieben und ich habe Ihnen die Möglichkeit empfohlen dem Thema über diese Plattform mehr Sichtbarkeit zu geben. Hier meine Antwort auf das Thema:
Das klingt nach viel Leid und Schmerz, den kein Kind und keine Familie bzw. Elternteil ertragen sollte. Kinder- und Jugendhilfe ist eigentlich nicht mein Fachgebiet, aber ich hatte mich vor Kurzen etwas tiefer in das Thema eingearbeitet: https://www.friesack.net/blogs/christoph-koepernick/havellaendische-jugendpolitische-fragen-an-kreistagskandidierende-2019/
Jugendamt, Kinder- und Jugendhilfe ist auf Ebene des Landkreises angesiedelt. Nun hat das Bündnis für Friesack leider keinen Sitz für den Kreistag Havelland gewonnen. Somit bleibt mein direkter Handlungsspielraum auf die Stadt Friesack beschränkt. In Friesack vor Ort wird m.W. nichts entschieden oder kann durch die Lokalpolitik beeinflusst werden. Sie hatten das Thema ja bereits zur Judikative (Gericht/Richter) getragen. Die Legislative (Politik) kann aufgrund der Gewaltenteilung die gerichtlichen Entscheidungen nicht anfechten. Die Politik kann nur aus der Vergangenheit lernen und wiederum verbesserte Regeln schaffen, damit Entscheidungen in Zukunft noch gerechter werden. Daher ist es sehr wertvoll, dass Sie die Aufmerksamkeit der Politik auf Ihren Fall lenken. Auch wenn ich gerne wollte, kann ich in dieser Rolle und Konstellation, leider nichts direkt für Sie und Ihre Tochter reißen.
Meine Meinung zu gerichtlichen Entscheidungen: Es ist enorm schwer eine faire Lösung zu finden. Recht haben und Recht bekommen sind leider immer zwei Paar Schuhe. Ich will mich auf keine Seite schlagen, aber kann aus eigenen Erfahrungen berichten: Im Zweifel wird das scheinbar geringste Übel gewählt und nicht die optimalste Lösung erarbeitet. Die Denkweise von Exekutive und Judikative widerspricht dem gesunden Menschenverstand. Statt die bestmögliche Lösung zu finden, wird geguckt wer am stärksten die derzeitige Rechtslage scheinbar verletzt. Die Entscheider prüfen auch, welche Option am wenigsten ein Risiko für den Verdacht eigenen Fehlverhaltens bietet. Aufgabe der Politik ist es, die Regeln so anzupassen, dass statt dem geringsten Übel, die bestmögliche Lösung gefunden wird. Das ist ein laufenden Kampf.
Dank solchen Diskussionen gab es im Bereich Sorgerecht und Kindeswohl schon Verbesserungen. Früher wurde im Zweifel immer das Sorgerecht an die Mutter übertragen. Tausende Väter befanden (und befinden sich noch) in der Situation ihre Kinder kaum oder nicht sehen zu dürfen. Heute betrachtet der Rechtsrahmen Väter und Mütter gleichberechtigter. Auch wenn es schwer zu ertragen ist wenn Ungerechtigkeit passiert, es kann Menschen (Eltern und Kinder gleichermaßen) auch zu sehr starken Persönlichkeiten verhelfen. Ich beschäftige mich beruflich viel mit dem Werdegang von erfolgreichen Unternehmern. Viele davon haben eine sehr fragmentierte und teilweise düstere Vergangenheit.
Um den laufenden Kampf um die bestmöglichen Regeln zu erreichen, braucht es Stimmen in Kreistag, Landtag und Bundestag. Nur dort können entsprechende Gesetze auf den Weg gebracht werden. Auch wenn die Politik scheinbar nichts direkt für Ihren Fall machen kann, so ist die mediale Sichtbarkeit sehr wichtig, um in Zukunft besser zu werden. Wenn sich Muster ergeben, wird die Politik irgendwann aktiv. Das klingt für Ihren Fall enttäuschend, aber liegt im Grundgedanken der Demokratie begründet: Es muss Viele / eine Mehrheit geben.
Daher ist es klasse, dass Sie viele Menschen für das Thema mobilisiert haben. Machen Sie damit weiter. Geben Sie die Hoffnung nicht auf und vertrauen Sie auf das Potential Ihrer Tochter! Angst um ihre Zukunft soll keine sich selbsterfüllende Prophezeiung werden. Und wenn Sie Verstöße bemerken, melden Sie diese konstant den zuständigen Stellen. Nur Selbstjustiz, so menschlich solche Gedanken manchmal sein können, würde es nur schlimmer machen. Liebe und Warmherzigkeit gedeihen unter den widrigsten Umständen manchmal umso stärker und ist auch aus der Ferne spürbar.
Ich kann Ihnen an dieser Stelle nur diese Empfehlung anbieten: Wenden Sie sich an die Kreistagsabgeordneten, welche gerade gewählt wurden und beim Fragebogen der AG 78 geantwortet haben. Siehe https://www.friesack.net/blogs/christoph-koepernick/havellaendische-jugendpolitische-fragen-an-kreistagskandidierende-2019/ und https://www.maz-online.de/Lokales/Havelland/Das-sind-die-Mitglieder-im-neuen-Kreistag-Havelland. Das müssten Christine Milde (SPD), Karin Heckert (Die Linke), Ursula Lindner (Grüne) und Michael Koch (CDU) sein.
Rückfrage: Wo ist das Kinderheim in Friesack und wer ist da der Träger?
Hallo Herr Köpernick,
ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre E-Mail und die Möglichkeit, mein Anliegen auf dieser Plattform zu thematisieren.
Zu Ihrer Frage: Leider hat das Jugendamt Havelland mir bis heute nicht mitgeteilt, in welchem Kinderheim in Friesack Daria untergebracht war. Es wird sich aber aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Einrichtung der #AWO gehandelt haben, eigentlich ein Vater-Mutter-Kind Wohnheim. Ich durfte sie dort, ebenso wie in Steckelsdorf niemals besuchen, soviel zum Thema „Transparenz“ und „Elternarbeit“.
Wenn man sich folgenden Link zu Gemüte führt, bekommt man vielleicht auch eine Idee, warum die Dinge noch immer so sind, wie sie auch früher schon waren: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/kinderheime-im-jugendamt-sitzt-der-peiniger-von-einst-11065698.html
Nach Christian Sachse, Aufarbeitung in Brandenburg, soll es sich bei dem Kinderheim in Steckelsdorf ja auch noch um ein ehemaliges DDR Spezialkinderheim handeln, dort, wo damals die Kinder gebrochen wurden, werden sie es noch heute. Das nennt sich genauso wie früher „Kinder- und Jugendhilfe“.
Zu Ihrer Anmerkung, dass früher eher die Mütter als die Väter die Kinder bekommen haben, möchte ich sagen, dass es zur Zeit so zu sein scheint, dass im Havelland jeweils derjenige das Kind bekommt, der den größtmöglichen Schaden anrichtet, mir sind durch die Presse zwei Fälle bekannt, in denen das Kind jeweils zu seinem Vater wollte, vom Jugendamt Havelland allerdings erpresst wurde: entweder du bleibst bei deiner Mutter, oder du kommst ins Kinderheim. Bei Daria war es genauso, obwohl sie auch im Gutachten äußerte, lieber im Kinderheim als bei ihrem Vater wohnen zu wollen. Sie sagte mir, dass er sie so sehr geschlagen hätte, dass sie nicht mehr sitzen konnte, und lieber wieder ins Kinderheim möchte, dort würde sie wenigstens nicht geschlagen werden. Das Jugendamt sagte ihr dann, dass das nicht möglich sei, weil ihre Mutter vor dem Kinderheim demonstriert hat.
Ich möchte die Friesacker Bevölkerung darauf aufmerksam machen, dass Daria von ihrem Vater misshandelt wurde und sehr wahrscheinlich nach wie vor misshandelt wird und möchte sie bitten, ihr bei Bedarf zu helfen, ihr zuzuhören und Glauben zu schenken und nicht zu denken, das Jugendamt wird es schon richten. Es weiß um seine Gewalttätigkeit, sie ist u.a. auch – wenn auch abgeschwächt – im gerichtlichen Gutachten dokumentiert.
Verwandte Frage: https://friesack.mit.vision/f/mein-2-wunsch-aufdeckung-der-luegen-und-mauscheleien-vom-jugendamt-havelland-amtsgericht-rathenow/