Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist die Erreichbarkeit medizinischer Versorgungseinrichtungen ein wichtiges Kriterium zum Erhalt der eigenen Häuslichkeit. Im Zeichen des demografischen Wandels wird der Anteil der älteren Bevölkerung künftig wachsen. Gleichzeitig ist in den kommenden Jahren mit einem Rückgang der fach- und hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum zu rechnen.
Um die Erreichbarkeit medizinischer Versorgungseinrichtungen für Bürger aus dem Amt Friesack zu sichern, wurde im Oktober 2014 ein Patientenfahrdienst eingerichtet, der wenig mobile Personen von der eigenen Häuslichkeit zu den entsprechenden Einrichtungen befördert.Mit dem Ende der zweijährigen Erprobungsphase erklärten sich 2016 das Amt Friesack, eine Hausarztpraxis und der Landkreis Havelland bereit, das Projekt aus eigenen Mitteln fortzuführen. Der Patientenfahrdienst sichert damit weiterhin die Erreichbarkeit medizinischer Versorgungseinrichtungen für wenig mobile Personen im Amt Friesack.
Quelle und weitere Informationen: https://www.havelland.de/arbeit-leben/gesundheit/regionale-gesundheitskonferenz/patientenfahrdienst/?type=98
„Der durch das Landkreis Havelland, das Amt Friesack und die AWO organisierte Patientenfahrdienst im Amtsbereich Friesack wird bis auf Weiteres nicht fortgeführt.
Die Organisation und Durchführung von Fahrten zu Fachärzten außerhalb des Amtsbereiches wurde durch unterschiedliche Partner kofinanziert. Seit Beginn des Jahres 2020 fehlt die Finanzierungszusage eines Hauptbeteiligten, so dass das Projekt insgesamt nicht ausfinanziert ist. Deshalb können mit sofortiger Wirkung keine Termine für den Patientenfahrdienst angenommen, organisiert und durchgeführt werden.
Wir bedauern diese Entwicklung außerordentlich. Sofern das Projekt fortgeführt werden kann, werden wir unverzüglich hierüber informieren.“ Quelle: http://www.amt-friesack.de/news/1/542173/nachrichten/patientenfahrdienst-im-amtsbereich-friesack.html
>Der durch das Landkreis Havelland, das Amt Friesack und die AWO organisierte Patientenfahrdienst im Amtsbereich Friesack wird bis auf Weiteres nicht fortgeführt.
In der Sitzung vom Hauptausschuss der Stadt Friesack am 07.01.2020 hat die Verwaltung in TOP 09 ÖT dazu weitere Details mitgeteilt: Es liegt eine Mitteilung vor, dass der Antrag auf Stellen im Rahmen des Förderprogramms „Stärkung von Vereinen und gemeinnützigen Trägern im Landkreis Havelland“ (ehem. 100-Stellen Programm) „aufgrund des sehr hohen Antragvolumens vorerst nicht berücksichtigt werden konnte“.
Somit fehlt die Finanzierungszusage des Landkreises Havelland als Hauptbeteiligten. Der Patientenbus muss mangels Finanzierung somit mit sofortiger Wirkung und bis auf Weiteres eingestellt werden.
Meinung auf Facebook: https://www.facebook.com/koepernick.friesack/posts/921451081582913
Letzter Kenntnisstand: Der Patientenfahrdienst im Amt Friesack musste mangels Finanzierungszusage des LK HVL eingestellt werden. Es gab keine Förderung über das 100-Stellen-Programm.
Drama Patientenfahrdienst: Abgelehnt, Zugesagt, Zurückgezogen. Im Januar hatte ich darauf aufmerksam gemacht, dass der Dienst mit sofortiger Wirkung eingestellt werden muss, weil der Antrag zur Finanzierung vom Landkreis Havelland vorerst abgelehnt wurde. In der Zwischenzeit ist viel passiert, nur leider gab es Schwierigkeiten bei der Kommunikation.
Der Landkreis habe im März doch noch die Finanzierung zugesagt (danke dafür!), jedoch habe die AWO kein geeignetes Personal gefunden, daher musste die Finanzierungszusage nun wieder zurückgezogen werden.
Die Finanzierungszusage ist mir erst Mitte Juni aus einem anderen Kontext heraus bekanntgeworden.
Aber von der Tatsache, dass die AWO passendes Personal für den Patientenfahrdienst sucht, habe ich erst heute früh in einem Gespräch erfahren. Zu diesem Zeitpunkt war es jedoch schon zu spät. Nun wurde die Finanzierungszusage vom Landkreis zu Recht wieder zurückgezogen.
Ich hätte die Suche gern unterstützt und Kontakte genutzt. Es geht hier schließlich um einen wichtigen Dienst für die Gemeinschaft – insbesondere für die schwächere und ältere Bevölkerung. Auch gibt es mit der Nachbarschaftshilfe-Vermittlung der Stadt Friesack eine Infrastruktur, welche dafür dienlich hätte sein können. Ärgerlich, dass es nicht geklappt hat!
Wir müssen aufklären, wieso sich die Informationen in diesem Fall nicht verbreitet haben und es zu keiner Lösung kam. Neben AWO und Amtsverwaltung sollte das Thema auch im Interesse der Mitglieder des Amtsausschusses bzw. aller amtsangehörigen Gemeinden liegen. Aber bis dahin gilt weiterhin: Wer sich für Friesack einsetzen möchte und Unterstützung braucht, soll diese erhalten – dafür bitte auch bei mir und der SVV melden, und uns als Multiplikatoren nutzen. Wichtige Angelegenheiten müssen über viele Kanäle laufen!
Ich hoffe nicht, dass der Drops mit dem Patientenfahrdienst nun bereits gelutscht ist, sondern dass wir eine andere Lösung finden.
Ich würde gerne weitere Meinungen und Erfahrungsberichte hören: Zu welchen Einschnitten hat die Einstellung des Patientenfahrdienstes geführt? Haben sich in den fast 7 Monaten bereits Alternativen etabliert und der Dienst wird gar nicht mehr gebraucht?
Beim Sachbericht für das Jahr 2019 handelt es sich um ein nichtöffentliches Dokument. In Absprache mit der Verwaltung kann zumindest das grobe Mengengerüst öffentlich kommuniziert werden: „Im Jahr 2019 wurden ca. 100 Fahrten zu unterschiedlichsten Fachärzten und Kliniken mit insgesamt ca. 8.000 km Fahrtstrecke durchgeführt.“
Wie in der SVV-Sitzung 01.09.2020 ÖT TOP 11 diskutiert, könnte man für 2021 einen neuen Träger suchen. Doch für eine Fortführung des Patientenfahrdienstes ab 2021 müsste nunmehr nicht nur ein neuer Träger gefunden werden, sondern auch eine andere Finanzierung. Der Entwurf des Haushaltes 2021 für das Amt Friesack soll keine finanziellen Mittel mehr für den Patientenfahrdienst vorsehen; dies geht aus einer Vorberatung mit den Vorsitzenden des Amtsausschusses hervor.
Amtsausschuss 04.11.2020 ÖT TOP 08: Zwei Änderungsanträge. Der Patientenfahrdienst soll fortgeführt werden.
Änderungsantrag der Vertreter der Stadt Friesack:
Änderungsantrag zu Beschlussvorlage 0022/20
Nach § 7 der Geschäftsordnung des Amtsausschusses des Amtes Friesack (GO) beantragen die Vertreter der Stadt Friesack die Änderung von Beschlussvorlage 0022/20 und somit die Anpassung von Haushaltsplan 2021 und Haushaltssatzung 2021:
Der Amtsausschuss des Amtes Friesack möge beschließen:
1. Findet sich ein geeigneter Träger zur Fortführung des Patientenfahrdienstes, welcher bspw. eine Förderung zur „Stärkung von Vereinen und gemeinnützigen Trägern im Landkreis Havelland“ (ehem. 100-Stellen-Programm) erhält, so trägt das Amt Friesack den Eigenanteil. Die Auswahl des geeigneten Trägers ist ein Geschäft der laufenden Verwaltung nach freiem Ermessen jener.
2. Anpassung Haushaltsplan 2021 und folglich Haushaltssatzung 2021 um die Höhe der Transferaufwendungen, welche auch für den Haushalt 2020 eingeplant wurden.
3. Entschließung: Um Nachfragen oder Beschwerden von Patienten gegenüber der Amtsverwaltung zu vermeiden, muss der Träger in der Öffentlichkeitsarbeit eigene Kontaktdaten bewerben und die Anfragen bearbeiten. Der Träger ist für die pflichtgemäße Erbringung des Patientenfahrdienstes verantwortlich und legt einen jährlichen Sachbericht vor. Kooperierende Ärzte und Amt Friesack werden bei Anfragen oder Beschwerden von Patienten wiederum an den Träger verweisen.
Begründung: Die fachärztliche Versorgung im Amtsbereich ist schlecht. Insbesondere ältere und sozialschwache Menschen können nicht am Individualverkehr teilnehmen und leiden unter den seltenen ÖPNV-Verbindungen. Seitdem der Fahrdienst im Jahr 2020 ausgefallen ist, gibt es Unmut und es häufen sich Beschwerden bei Allgemeinmediziner Zschoyan. Die Fortführung des Patientenfahrdienstes – gerne unter Berücksichtigung der Erkenntnisse der vergangenen Jahre – erleichtert den Zugang zur fachärztlichen Versorgung der Einwohner.
Nach § 15 (1) der GO ist über diesen Änderungsantrag abzustimmen.
Ergebnis:
Der Amtsausschuss spricht sich für die Aufnahme von 8.000 € für den Patientenfahrdienst in den Haushalt 2021 aus.
Ich freue mich sehr, dass der Patientenfahrtdienst im Amtsbereich Friesack zu neuem Leben erwachen darf und ein neuer Träger gefunden wurde. Ich danke dem EdE e.V. für das Engagement und hoffe, dass es allen Friesackerinnen und Friesacker nützt, sowie gut angenommen wird. Natürlich wird es sich nach dem 2020-Bruch erstmal wieder einpendeln müssen. Auch die dynamischen Herausforderungen der Corona-Krise erfordern eine laufende Anpassung an die Lage.
Das Landleben bietet viele Vorteile. Doch je geringer die Bevölkerungsdichte, desto schwieriger und teurer ist die Sicherstellung der medizinischen Versorgung. In der Stadt Friesack – kürzlich als grundfunktionaler Schwerpunkt anerkannt – haben wir glücklicherweise zwei Allgemeinmediziner und auch für die Zahnarztpraxis hat sich mit Frau Plishko eine Nachfolgerin gefunden. Doch die fachärztliche Versorgung im Amtsbereich bleibt unzureichend. Dafür muss man weite Wege zurücklegen. Insbesondere ältere und sozialschwächere Menschen können nicht am Individualverkehr teilnehmen und leiden unter den seltenen ÖPNV-Verbindungen. Seitdem der Patientenfahrdienst im Jahr 2020 ausgefallen ist, gibt es verständlichen Unmut.
Die Reaktivierung des Patientenfahrdienstes erleichtert den Zugang zur fachärztlichen Versorgung aller Einwohner im Amtsbereich.
Bis Telemedizin und der Gigabit-Ausbau, sowie innovative Konzepte im Gesundheitssektor, eine bessere fachärztliche Versorgung im ländlichen Raum mit weniger Fahrtwegen erlauben, wird der Patientenfahrdienst helfen die Lücke zu überbrücken.
Bei der Neuauflage des Patientenfahrdienstes im Amtsbereich Friesack werden die Erkenntnisse der vergangenen Jahre berücksichtigt. Wichtig ist, dass Anfragen und Koordination allein über die teilnehmenden Hausärzte und den EdE e.V. als Träger laufen. Die Amtsverwaltung und die Gemeindevertretung haben nur eine Kontrollfunktion im Hintergrund, sowie geben einen Teil der Finanzierung über den Amtshaushalt dazu. Der Träger wird quartalsweise statistische Daten sowie jährlich einen Sachbericht an die Amtsverwaltung liefern, welche auch im Amtsausschuss ausgewertet werden.
Im Jahr 2020 gab es leider ein kleines Drama rund um den damaligen Patientenfahrdienst. Zunächst hatte der Landkreis Havelland eine Verlängerung der Förderung über das 100-Stellen-Programm verwehrt. Der damalige Träger, die AWO, konnte den Vertrag mit dem Mitarbeiter daher nicht verlängern. Dann wurde doch ein Bewilligungsbescheid nachgereicht, doch die Auflage binnen 3 Monaten neue Mitarbeiter zu finden konnte die AWO aufgrund der Corona-Pandemie nicht erfüllen. Also konnte der Patientenfahrtdienst nicht fortgeführt werden. Daraufhin hatte das Präsidium des Amtsausschusses keine Förderung mehr im Haushaltsplan 2021 vorsehen wollen.
Um diesem Stillstand zu begegnen, hatten sich die Vertreter der Stadt Friesack im Amtsausschuss am 04.11.2020 mittels Änderungsantrages dafür stark gemacht, dass der Patientenfahrdient noch mal die Chance auf einen neuen Träger erhält. Der Amtsausschuss hat, auch weil es parallel Erleuchtung beim Vorsitzenden gab, mehrheitlich für eine Berücksichtigung des Patientenfahrdienstes im Haushaltsplan 2021 votiert.
Den notwendigen Beschluss, den EdE e.V. als Träger mit neuem Konzept auszuwählen, haben die Mitglieder des Amtsausschusses im Februar 2021 im schriftlichen Umlaufverfahren nach Notlagenverordnung gefasst – Präsenzsitzungen sind ja während dem Hardcore-Lockdown unangemessen.
Seite des Trägers: http://ede-damm.de/aufrufe (wird noch ergänzt).
AA 12.10.2022 ÖT TOP 10: Keine Mehrheit für einen aufwandsbedingten Nachtrag zur Förderung des Patientenfahrdienstes des Amtes Friesack für den Träger EdE e.V. Der Patientenfahrdienst bleibt daher, wie seit dem 01.10.2022, eingestellt, da die Weiterfinanzierung nicht gesichert werden konnte. Eine Finanzierung und Wiederaufnahme im Jahr 2023 ist fraglich.
Ggf. stellt das für Betroffene eine Ergänzung dar: https://www.pflege.de/pflegekasse-pflegerecht/pflegestufen/pflegestufe-0/