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8. Standortsicherung FFW Einheit Zootzen – Priorität: hoch

Gehört zu „Rundgang und Dialog im Ortsteil Zootzen am 11.07.2020 10:00“: https://friesack.mit.vision/f/rundgang-und-dialog-im-ortsteil-zootzen-am-11-07-2020-1000/

Zielstellung
Informationsaustausch und Dialog zur Zukunft des Standortes der FFW Einheit Zootzen insbesondere Gerätehaus und Sozialtrakt.

Status Quo und Hintergrund
Die FFW Einheit Zootzen hat 17 Einsatzkräfte; Ortswehrführer ist Edwin Mielczarek. Die Einheit ist entsprechend der geografischen Lage (Waldgebiete) ausgerüstet. Ein für die Bekämpfung von Waldbränden ausgerüstetes Bestandsfahrzeug ist 33 Jahre alt und aufgrund regelmäßiger Wartung noch einsatzbereit. Dieses wird voraussichtlich im Jahr 2022 durch ein neues Fahrzeug ersetzt (Anschaffungskosten ca. 460.000 €). Die Bewilligung für eine 70%ige Förderung liegt vor und der Eigenanteil ist seit dem Jahr 2020 im Amtshaushalt eingeplant. Das neue Fahrzeug soll noch besser auf die sich durch den Klimawandel ergebenen Herausforderungen bei Waldbränden ausgelegt sein.

Im aktuellen Gerätehaus fehlen ausreichender Platz für den Sozialtrakt und eine räumliche Schwarz-Weiß-Trennung. Mit der Anschaffung eines neuen Fahrzeuges wird das Gerätehaus eventuell aufgrund größerer Fahrzeugmaße zu klein. Auch wäre die Größe von Vorplatz und Zufahrt neu zu berechnen. Daher beabsichtigt das Amt als Träger des Brandschutzes mittelfristig ein neues Feuerwehrgerätehaus zu errichten (vgl. Zukunft Fläche hinter Gerätehaus FFW Einheit Zootzen).

Nachdem die Einheit im Ortsteil Wutzetz zum 31.12.2015 geschlossen wurde, ist es die einzige Einheit im Amtsbereich Friesack welche nördlich der Bahnstrecke Berlin–Hamburg gelegen ist. Die Ortsteile Wutzetz und Zootzen, sind mit dem Bahnhof Friesack (Mark) und der Kernstadt Friesack über die L166 verbunden. Bei Sperrungen der Brücke über die Bahnstrecke oder die Brücke über den Rhin ist die Erreichbarkeit des nördlichen Amtsbereiches durch bspw. die Einheit Kernstadt Friesack teils deutlich erschwert. Anfahrtswege und Erreichbarkeit sind im Bedarfsfall naturgemäß kritisch. Bei Ereignissen auf der Bahnstrecke oder den Brücken ist eine unabhängige Erreichbarkeit durch mehrere Einheiten von beiden Seiten von Vorteil. Bei ca. 90 % der Einsätze rückt gleichzeitig die Einheit Kernstadt Friesack mit aus.

Neben der Gefahrenabwehr haben FFW auch eine soziale und gesellschaftliche Funktion.

Ob ein Standort erhalten, ausgebaut oder zurückgebaut wird bzw. werden muss, ergibt sich nicht nur aus aktuellem Bedarf und Mittelverfügbarkeit, sondern auch aus Prognosen zu zukünftigem Bedarf und dem ausreichenden Nachwuchs ehrenamtlicher Einsatzkräfte. Fehlen Nachwuchs, ehrenamtliches Engagement oder finanzielle Mittel bleibt als Alternative meist nur die Konsolidierung von Standorten oder Einheiten.

Stellv. EBM – hauptberuflich Kreisbrandmeister – erklärt, dass vor Bewilligung von Förderanträgen zur Erneuerung oder Erweiterung von Standorten typischerweise auch geprüft wird, ob die Einheit langfristig erhalten werden kann.

Die Zahl der Einsatzkräfte der Einheit Zootzen ist derzeit stabil, man ist jedoch kontinuierlich auf Nachwuchs angewiesen.

Fotos

Standort
https://goo.gl/maps/aZ9QdXwxmB7vVgMJ6

Wünsche und Ausblick
Die Standortsicherung wird grundsätzlich von allen Teilnehmern begrüßt.

Es wird jedoch die Frage gestellt, ob es am Standort auch langfristig ausreichend Nachwuchs und ehrenamtliches Engagement geben wird, damit es sich bei der vermutlich sehr hohen Investition in ein neues Gerätehaus um eine lohnende Investition handeln wird. Kommunale Finanzen werden auf absehbare Zeit knapp bleiben. Zur Beantwortung dieser komplexen Frage bedarf es dem Austausch und Zusammenwirken vieler Akteure, sowie einer strategischen Planung für den Ortsteil Zootzen. Auch im Zusammenhang mit „7. Zukunft Fläche hinter Gerätehaus FFW Einheit Zootzen“ und „9. Flächennutzung ehemals Neubau“. Hier können sich verschiedene Interessen ergeben, welche in Einklang gebracht werden müssen, aber es kann beim Zuzug auch Synergieeffekte geben.

Ob, wann und wie ein neues Gerätehaus finanziert werden kann, kann erst nach der ersten Bedarfsplanung geklärt werden. Die Berechnungen bzw. Bedarfsplanung werden voraussichtlich noch im Jahr 2020 durch das Amt Friesack als Träger des Brandschutzes beginnen.

Es wäre wünschenswert auch mehr Einwohner aus dem nahegelegenen Ortsteil Wutzetz für diese Einheit im nördlichen Amtsbereich zu begeistern.

Es wird die Frage gestellt, ob die parallele Alarmierung über die Sirene noch notwendig ist, da es sich um eine vermeidbare Lärmemission handeln könnte. In der Kernstadt Friesack funktioniert die Alarmierung allein über Digitalmeldeempfänger.

Der Schrotthaufen auf dem Vorplatz der FFW wird von Einigen als unattraktiv wahrgenommen. Es ist die Frage bis auf welche Größe dieser noch anwachsen muss, bevor eine Entsorgung lohnend ist.

Nächste Schritte [Verantwortlichkeiten und Akteure in Klammern]

  1. Workshop zur Zukunft des Standortes, gerne integriert in strategische Planung Ortsteil Zootzen. [Alle Akteure]
  2. Anschaffung Neufahrzeug. [Amt Friesack]
  3. Bedarfsplanung neues Gerätehaus. [Amt Friesack]
  4. Finanzierungsbeschluss. [Amtsausschuss]
  5. Kontinuierliche Abstimmung. [Alle Akteure]
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>Es wird die Frage gestellt, ob die parallele Alarmierung über die Sirene noch notwendig ist, da es sich um eine vermeidbare Lärmemission handeln könnte. In der Kernstadt Friesack funktioniert die Alarmierung allein über Digitalmeldeempfänger.

Das ist auch eine Kostenfrage. Die Anschaffungskosten pro Digitalmeldeempfänger liegen bei ca. 400 €. Ob per App auf dem eigenen Smartphone ausreichend, dabei ist es fraglich ob dies ein gesicherter Meldeweg ist.

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