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In seiner Sitzung am 19.01.2022 hat der Amtsausschuss des Amtes Friesack die interkommunale Zusammenarbeit zum Aufbau und zur Nutzung einer gemeinsamen Havelland-App beschlossen. Die von der Landkreisverwaltung Havelland geplante App soll somit auch im Amt Friesack und für seine amtsangehörigen Gemeinden sowie natürlich deren Einwohner einen Nutzen stiften. Als Grundlage dient die bereits in Bad Belzig eingesetzte „Smart Village App“. Das Projekt verfolgt die kreisweite Einführung einer gemeinsamen App, mit dem Ziel Verwaltungsangebote, Nachbarschaftshilfen, Mobilitätsangebote, lokale und regionale Informationen, der Landkreisverwaltung sowie aller kreisangehörigen Kommunen vereint für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Touristeninnen und Touristen digital anzubieten.

Beschlussvorlage Amtsausschuss Friesack: https://ratsinfo.amt-friesack.de/ti-1/listen/Beleg_e202256E5A48FE9C1E9E98D73374498A217DCAN4_g.pdf

Herstellerinformationen App: https://smart-village.app/

Präsentation Informations- und Auftaktveranstaltung Landkreis Havelland: https://ketzin.mein-intra.net/data/file/councilservice/9/1/1/3/0/Auftaktveranstaltung_-_2021-09-16.pdf

Presseinformation allgemein: https://www.maz-online.de/Lokales/Havelland/Landkreis-Havelland-bietet-den-Gemeinden-eine-App-fuer-alles

Förderrichtlinie: https://www.lag-havelland.de/aktuelles/inkrafttreten-der-foerderrichtlinie-fuer-die-kommunale-nachnutzung-der-smart-village-app/

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Als Sachkundiger habe ich mir die Idee ganz genau angesehen, kritisch geprüft und auch im Amtsausschuss berichtet: Im Ergebnis spreche ich mich für diesen Versuch hin zur Havelland-App aus.

Solche Angebote machen ja nur Sinn, wenn sie auch genutzt werden. Die nächste teure Digital-Totgeburt im öffentlichen Sektor gilt es zu vermeiden. Ohne Nutzer, kein Nutzen. Je mehr Nutzer, desto höher der Nutzen für alle Nutzer.

In diesem Fall ist davon auszugehen, dass der dahinterliegende Netzwerkeffekt ab Tag 1 in Gang kommt. Dies ergibt sich aus der Zahl der teilnehmenden Gemeinden als kritische Masse sowie der Tatsache, dass vom Start Inhalte eingebunden sind, welche einen gewissen Mehrwert bieten. Bspw. Presse (MAZ) und Veranstaltungen (Tourismus Marketing Brandenburg, TMB). Damit könnte das Kaltstartproblem gelöst werden.

In Hinblick auf die geplante und auch gesetzlich notwendige Abbildung digitaler Verwaltungsdienstleistungen werden weitere Nutzer ins System gezogen. Die App könnte damit unabdingbar werden.

Die App ist erprobt und die Technologie des Anbieters hat einen ausreichenden Reifegrad erreicht.

Im Gegensatz zu anderen Anbietern ist der Quellcode der App als Open-Source verfügbar und es entsteht aufgrund vieler Schnittstellen kein Datensilo.

Damit kann einerseits die Sicherheit der App unabhängig überprüft werden, andererseits ist man nicht an den Anbieter gebunden, wenn man weitere Funktionen hinzuprogrammieren möchte.

Einen gewissen Lock-In bzw. Bindung an den Anbieter gibt es natürlich aufgrund des Vertrages. Aber nach meiner Sichtung hat die App ausreichend Schnittstellen, um die Daten auch wieder herauszubekommen.

Die App hat auch das Potenzial gewisse Angebote, die wir bspw. aus der Stadt Friesack heraus machen zusammenzufassen oder zu ergänzen. Bspw. Veranstaltungskalender amt-friesack.de bzw. dezentraler Veranstaltungskalender von Vereinen. Auch ein Ersatz oder gegenseitige Befruchtung der Plattform “Friesack mit Vision” könnte ich mir vorstellen.

Gut finde ich auch, dass eine Integration der Bürgerbeteiligungsplattform „CONSUL“ geplant ist. Man bewegt sich langsam Richtung digital-unterstützte Demokratie.

Ich habe jedoch konkrete Forderungen und Fragen:
1. Die App ist standardmäßig nur ein App für Android und iPhone. Ich fordere ein Webversion, welche auch am PC etc. ohne Installation einer App nutzbar ist.
2. Ich wünsche eine Dokumentation der REST API für den Lesezugriff, welche Daten können genau aus der App gezogen werden, um diese in andere Angebote einzubinden. Die wird es bestimmt geben, habe ich nur nicht gefunden. Ich würde gerne den “Open-Data-Ansatz” besser bewerten können.
3. Falls nicht ohnehin geplant, empfehle ich das Gespräch mit dem Tourismusverband Havelland e.V. zu suchen. Dort steht eine Überarbeitung der technischen Plattform für die Veranstaltungsdatenbank an. Hier macht es Sinn Schnittstellen abzustimmen um einen Datenaustausch zu ermöglichen.
4. Ich fordere, dass Veranstaltungen aus externen Kalender auch im iCal-Format eingelesen werden können.

Soll in der Havelland-App die Störungs- und Mängelmeldung über Maerker eingebunden werden und ergibt sich daraus auch für das Amt Friesack eine Verpflichtung Maerker zu nutzen? Bisher wird es nicht genutzt und sollte auch nicht genutzt werden. Vgl. https://friesack.mit.vision/f/stoerungs-und-maengelmeldung-ueber-maerker/

>Gut finde ich auch, dass eine Integration der Bürgerbeteiligungsplattform „CONSUL“ geplant ist. Man bewegt sich langsam Richtung digital-unterstützte Demokratie.

Vgl. https://friesack.mit.vision/f/einwohnerbeteiligung-2-0-mit-consul/

>Die App hat auch das Potenzial gewisse Angebote, die wir bspw. aus der Stadt Friesack heraus machen zusammenzufassen oder zu ergänzen. Bspw. Veranstaltungskalender amt-friesack.de bzw. dezentraler Veranstaltungskalender von Vereinen. [..] 4. Ich fordere, dass Veranstaltungen aus externen Kalender auch im iCal-Format eingelesen werden können.

Vgl. https://friesack.mit.vision/f/dezentraler-veranstaltungskalender/

Wir haben uns heute im Amtsausschuss mit der Havelland-App beschäftigt. Präsentation: https://www.facebook.com/koepernick.friesack/posts/1474752179586131

Die App wurde veröffentlicht: https://www.havelland.de/presse/einzelansicht/news/detail/article/per-handyklick-in-die-verwaltungen/

Das Amt Friesack und die amtsangehörigen Gemeinden wie die Stadt Friesack sind unzureichend abgebildet.

Zumindest ich wusste von nichts und die Verantwortlichen reagierte seit einem Jahr nicht auf Anfragen, nachdem wir den Beschluss im Amtsausschuss fassten.

Die App selbst ist derzeit genau das, was ich befürchtet habe: Kein Mehrwert, nur Aggregation bestehender Angebote, und Friesack ist nur minimal abgebildet.

Das wird nun aufgearbeitet.

Damit es keine weitere digitale Totgeburt ist oder wird.

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